68/18 Kongress – Geschichte wird gemacht!
„Eine Feuerzangenbowle hat es in sich“ – Eine kritische Einordnung
Einordnung
- Erstausstrahlung am 28. Januar 1944
- trotz der hohen Ausgaben für den Krieg wurden die Mittel für die Universum Film AG als Teil der Propaganda nicht gekürzt
- Die Feuerzangenbowle spielte in 10 Monaten 7 Mio. Reichsmark ein, welche den Krieg und die Arbeit in den Vernichtungslagern finanzierten und verlängerten.
- Der Film sollte in dem von Bombardierungen schwer getroffenen und zerstören Land, die Moral heben und von den Grauen des Krieges ablenken.
Film und Buch
Der Film basiert auf Heinrich Spoerls gleichnamigen Roman, der 1933 erschien.
Dr. Brett ist im Buch Mathematiklehrer und nicht wie im Film Geschichtslehrer. Während im Buch über ihn gelacht wird, unterrichtet er im Film die Völkerwanderung der Goten.
Diese wird historisch falsch dargestellt und vermittelt den Eindruck, den Deutschen ständen osteuropäische Gebiete aufgrund der eigenen Geschichte zu.
Neben dieser dramaturgisch nicht notwenigen Änderung wurde eine weitere Szene eingefügt: Pfeiffer schreibt im Chemieunterricht die Erfindung des Düngers dem preußischen König Friedrich den Großen und dem Chemiker Justus von Liebich zu. Problematisch dabei ist, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht national heroisiert und einer einzelnen Person zugesprochen werden sollten.
“In dem Augenblick, da eine Propaganda bewußt wird, ist sie unwirksam. Mit dem Augenblick aber, in dem sie als Propaganda, als Tendenz, als Charakter, als Haltung im Hintergrund bleibt und nur durch Handlung, durch Ablauf, durch Vorgänge, durch Kontrastierung von Menschen in Erscheinung tritt, wird sie in jeder Hinsicht wirksam sein.“
– Goebbels 1937
vor der Jahrestagung der Reichsfilmkammer
Die Lehrer
Opfer der Scherze sind nicht Herrschenden und Autoritäten, sondern Charaktere,wie Prof. Bömmel und der Musiklehrer Friedolin.
Die Ausgestaltung der Rollen soll unterschwellig gewisse Weltanschauungen repräsentieren.
Professor Bömmel steht mit seiner lockeren Art für Aufklärung und Demokratie. Die Schüler tanzen ihm als Autoritätsperson auf der Nase herum; damit wird suggeriert, dass Demokratie widernatürlich, lächerlich und schwach ist.
Der Musiklehrer Fridolin als Vertreter der Künste wird als vergeistert und weltfremd dargestellt. Disziplin und faschistoide Autorität hingegen, in Person von Dr. Brett, werden positiv konnotiert und als überlegen dargestellt.
“Junge Bäume, die wachsen wollen, muß man anbinden, daß sie schön gerade wachsen, nicht nach allen Seiten ausschlagen und genauso ist es mit den jungen Menschen. Disziplin muß das Band sein, das sie bindet – zu schönem geraden Wachstum.”
– Dr. Brett
Nazi-Vergangenheit & AfD-Gegenwart
Der Film besitzt nicht nur eine Nazi-Vergangenheit, sondern auch eine AfD-Gegenwart: Die Aufführungsrechte liegen allein bei der AfD-Politikerin Dr. Cornelia Meyer zur Heyde, die im Vorstand der AfD Münster saß.
Sie lehnte z.B. eine Anfrage des Deutschen Historischen Museums ab, mit der Begründung: „In meinem Ein-Mann-Betrieb entscheide ich das kraft souveräner Willkür”. Es handelte sich um eine Vorführung im historischen Kontext von Filmen der NS-Zeit.
Ein solches Vorgehen halten wir für fragwürdig, da es eine Aufarbeitung erschwert, sowie Kritik und Aufklärung verhindert. Auch bedenke man des großen Zufalls, dass sich die Rechte an dem Film nun ausgerechnet in den Händen einer Politikerin einer rechtsextremistischen Partei befinden.
Fazit
Wir sind also nicht der Meinung, dass es sich lediglich um einen schlichten zeitlosen Unterhaltungsfilm handelt, sondern dass sich Elemente von Nazi-Ideologie identifizieren lassen. Eine kritische Haltung des Films sollte demnach geboten sein und eine Aufarbeitung halten wir für wichtig.
Der Film diente der Fortführung eines Krieges, der noch viele Millionen das Leben kostete und die Beharrung auf dem Unveränderbaren sollte auch die Studierenden heute zu Widerspruch anregen.
Diese Einordnung basiert auf einer Broschüre des AStA Uni Hamburg – eine digitale Version ist in der Fotostrecke zu finden.
Weitere Informationen zur Feuerzangenbowle findet ihr hier und hier.
Trans*verbündet Sprechen und Handeln
Verbündetenschaft ist ein Konzept zur Nutzung der eigenen sozialen Privilegien und Unterstützung diskriminierter Gruppen. Dipl. Psych. René_ Hornstein wird in diesem Workshop grundlegende Konzepte zum Thema Transidentität vorstellen und dann mit den Teilnehmer*innen im Rahmen von Übungen verschiedene Elemente von Verbündetenschaft mit Trans*menschen erarbeiten.
Dabei greift Hornstein auf die eigene psychologische Forschung mit Trans*menschen zurück, die sich zu ihren Wünschen an Unterstützung von Menschen in ihrer Umgebung geäußert haben.
Im Anschluss an den Workshop wird Hornstein im Rahmen einer Diskussion auf die Fragen der Teilnehmer*innen, sowie die Veröffentlichung neuer Leitlinien zur Trans*gesundheitsversorgung, den Reformprozess des Personenstandsgesetzes (Stichwort ‚Dritte Option‘) und aktuelle Entwicklungen in den USA und Europa eingehen.
Der Workshop wird am 29.11. ab 19 Uhr (c.t.) im Seminarraum 307, Carl-Zeiss-Str. 3 stattfinden.
Wir danken insbesondere dem Queer-Paradies Jena Fanpage sowie der AG Queer der EAH Jena für die Unterstützung der Veranstaltung.
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Trans* Day of Rememberance 2018
Jedes Jahr am 20. November wird am Trans* Day of Remembrance der Menschen gedacht, die im vergangenen Jahr aufgrund von Trans*feindlichkeit getötet wurden. Jedes Jahr werden weltweit hunderte Menschen ermordet, weil Ihr Geschlecht Cisnormativität hinterfragt und dekonstruiert.
Diesen Anlass möchten wir nutzen, um in Gedanken bei all denjenigen zu sein, die aufgrund von Trans*feindlichkeit Ausgrenzung und Gewalt erleben. Wir möchten allen gedenken, die unsere trans*feindliche Gesellschaft nicht überlebt haben.
Aber wir möchten diesen Anlass auch nutzen, um deutlich zu machen, dass der Kampf gegen Trans*feindlichkeit sich eben nicht nur um „Individualinteressen“, „Befindlichkeiten“ oder ähnliches dreht, auch wenn man das leider viel zu oft hört. Der Kampf gegen Trans*feindlichkeit ist ein Kampf für ein selbstbestimmtes Leben. Ein Kampf gegen Patriarchat, Unterdrückung und Cissexismus und für eine wirklich emanzipierte Gesellschaft. Also lasst uns diesen Kampf gemeinsam kämpfen!
United we stand – United we fight!
#TDOR
#Transdayofremembrance
Ende Gelände 2018: Ein Bericht
Fotos ©by Ende Gelände
Schluss mit den menschenverachtenden Abschiebepraktiken!
Der SDS stellt sich vor!
Wir als Sozialistisch-Demokratischer Studierendenverband setzen uns an der FSU und EAH für die Durchsetzung linker Themen ein.
Wir sind zum Beispiel…
- gegen Anwesenheitspflicht sowie eine Verschulung und Neoliberalisierung der Uni – für ein freies und selbstbestimmtes Studium!
- aktiv gegen Nazis – braunem Gedankengut darf kein Raum gelassen werden!
- in feministischen Bündnissen aktiv und kämpfen für die Gleichstellung aller Geschlechter – nicht nur an den Hochschulen!
Am Infoabend können wir uns kennenlernen:
Wer sind wir, was wollen wir und warum willst du bei uns mitmachen?
Danach lassen wir den Abend bei dem einen oder anderen Bier im Alster entspannt ausklingen.
Wir freuen uns
auf Dich!
Wir für Magdala – gemeinsam gegen Nazikonzerte!
Am Wochenende findet das nächste Neonazi-Festival statt, diesmal werden ca. 6000 Rechtsradikale in Magdala erwartet.
Lasst uns gemeinsam dagegen aufstehen, zeigen dass es kein ruhiges Hinterland gibt und laut werden gegen Rassismus!
Los gehts am Freitag mit Konzerten und am Samstag dann Aktionstag mit Kundgebungen, Straße der Demokratie und Abends einem Konzert gegen Rassismus.
Samstag wird es auch eine gemeinsame Busanreise aus Jena (und abends dann auch wieder eine gemeinsame Abreise) geben.
Anmeldungen hierfür sind unter julia.gerth@die-linke-jena.de möglich.
Mehr Infos findet ihr unter www.wirfuerapolda.de
Ankündigung der Veranstalter*innen:
„Jetzt haben wir es in der Hand – Magdaler, Apoldaer, Jenenser, Weimarer aufgepaßt!
Kommt am 5. + 6. Oktober alle nach Magdala Gemeinsam sind wir viele und stemmen und gegen die Rechtsrock Szene in unserer Region. Egal ob Jena, Mattstedt, Weimar, Apolda oder Magdala – hier ist kein Platz für menschenverachtende, rassistische Hassreden und -texte.
Wir haben für euch viele Aktionen vorbereitet, u.a. eine Demokratiemeile mit Ständen, Musik, Redebeiträgen und Mitmachangebote.
Je mehr Bürger kommen und ein klares, friedliches Zeichen setzen, was/wen wir in Thüringen nicht haben wollen, umso besser! Die Polizei wird natürlich für die Sicherheit der Veranstaltungen sorgen und uns schützen.
5. Oktober ab 14 Uhr – Warm Up, buntes Programm auf der Bühne in der Johannisstraße und ab 17:15 Uhr Unterhaltung mit Live Musik. Dabei sind: nthirteen RadioKill Les Bummms Boys HATHORS und iUll.
6. Oktober ab 10 Uhr – Großer Aktionstag mit Gottesdiensten, Straße der Demokratie, buntem Programm in der Johannisstraße, kreativen Mitmachangeboten für die ganze Familie und ab 18:30 Uhr Unterhaltung mit Live Musik. Dabei sind: yanzzon Einsneunzig Donnokov und Drens.
AUSSCHLUSSKLAUSEL: Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz Ich sind Personen, die rechtsextremen
Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits
in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende
Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.“
Komm zum SDS-Plenum!
Montagabends noch nix vor? Lust, was zu bewegen?
Super, dann komm zum SDS-Plenum vorbei!
Wir treffen uns immer Montags ab 20 Uhr c.t. im Seminarraum im Haus auf der Mauer.
Das erste Treffen des Semesters findet heute Abend um 20 Uhr c.t. im Frei(t)raum (CZS3) statt – also kommt vorbei!
Bis nacher, wir freuen uns auf Euch